Schweiz auf Platz 4 des «Global Competitiveness Report»

Zum ersten Mal nach neun Jahren steht die Schweiz nicht auf Platz 1 des «Global Competitiveness Report». Der Grund: die vierte industrielle Revolution.

Von Andreas Maeder

Das World Economic Forum (WEF) hat einmal mehr die Volkswirtschaften unserer Welt im «Global Competitiveness Report» nach ihrer Wettbewerbsfähigkeit geordnet. Auf Platz 1 sehen die Experten aus Genf die USA; es folgen Singapur, Deutschland, die Schweiz und Japan. Platz 4 unter 140 bewerteten Ländern, das kann sich doch sehen lassen, mag mancher denken. Nur stand die Schweiz in den letzten neun Jahren immer ganz oben auf dem Podest – und den Platz an der Sonne gibt man nur ungern auf. Ein bekannter Fussball-Club aus unserer Region kann ein Lied davon singen. Kommt noch hinzu, dass von Deutschland überholt zu werden in der öffentlichen Wahrnehmung einer Niederlage im Lokalderby gleichkommt.

Vierte industrielle Revolution als Bewertungsgrundlage

Was also hat sich verändert im Vergleich zur Vorjahresbewertung? Das WEF hat die Kriterien angepasst, um den aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden. «Der Bericht verwendet eine neue Methodik, um die gesamten Auswirkungen der vierten industriellen Revolution zu verstehen», erklärt das WEF auf seiner Website. Daraus habe sich ergeben, dass die Faktoren Humankapital, Agilität, Belastbarkeit, Offenheit und Innovation immer wichtiger werden. Während die Schweiz beim Innovationspotenzial den dritten Platz belegt, reicht es bei der Business-Dynamik nur für den 20. Platz.

Genau an diesem Punkt setzt auch «Are you digital?» an: Die Initiative der Handelskammer beider Basel unterstützt Unternehmen dabei, ganze Prozesse und Geschäftsmodelle zu hinterfragen, um das vollständige Potenzial der Digitalisierung zu erfassen.

Die Initiative «be-digital?» bietet zwei konkrete Bereiche an:

• Digital Checkup
• Digital Project

Fit für die digitale Zukunft?

Es ist anzumerken, dass das «Abrutschen» der Schweiz auf Platz 4 nicht zwingend bedeutet, dass sich die Rahmenbedingungen verschlechtert haben. Zum einen wurden die Bewertungsgrundlagen angepasst. Zum anderen kann man Plätze verlieren, wenn andere Länder ihre Werte verbessern. Vereinfacht gesagt: Dass der Wohlstand in Land A steigt, heisst nicht, dass er als Konsequenz in Land B fällt. Dennoch gilt es, den Report ernst zu nehmen und konsequent an der Zukunftsfähigkeit unserer Volkswirtschaft zu arbeiten. Das WEF hat dafür bereits eine Liste mit 10 Punkten erarbeitet, die sich Regierungen und Unternehmen zu Herzen nehmen sollten – eine spannende weiterführende Lektüre.