Arlesheimer Schreinerei entwickelt die «smarte Tür»
Die Schreinerei Jäggi AG aus Arlesheim hat sich auf die Planung und Montage von Türen spezialisiert. Nun setzt das Unternehmen eine intelligente Softwarelösung für komplexe Türsysteme um.
Wenn Sie sich in den vergangenen Jahren ein Auto angeschafft haben, ist es sehr gut möglich, dass dieses über eine intelligente Software verfügt. Moderne Fahrzeuge informieren ihre Besitzer via Tacho oder Display, wenn ein Ölwechsel oder ein Service fällig wird. «Solche Systeme wird es in Zukunft auch in unserer Branche geben», sagt Guido Jäggi, Inhaber und Geschäftsleiter der Schreinerei Jäggi AG.
Das Familienunternehmen, das vor über 40 Jahren von Jäggis Vater Max gegründet wurde, hat sich im Laufe der Jahre vom Kleinbetrieb zur stattlichen Firma mit rund 35 Mitarbeitenden entwickelt. Nebst klassischen Schreinerarbeiten ist die Jäggi AG heute insbesondere auf die Planung und Montage von Türen spezialisiert. «Mein Vater erkannte schon früh das Potenzial in diesem Bereich. Er baute dieses zweite Standbein konsequent aus, sodass wir in unserer Region heute als absolute Türspezialisten gelten», sagt Jäggi. Damit das auch in Zukunft so bleibt, legt der gelernte Schreiner Wert darauf, dass sein Unternehmen auch in Sachen Digitalisierung stets am Ball bleibt.
«Grundsätzlich geht es darum, unsere Türsysteme intelligenter zu machen, was bereits bei der Planung und Montage anfängt. Damit setzen wir neue Qualitätsstandards und garantieren auch nach Übergabe eines Projekts eine langfristige Qualitätssicherung.»
Guido Jäggi, Geschäftsleitung
Jäggi AG, Türen und Schreinerei
Papierlos bis Ende 2021
Um zu analysieren, wie seine Firma diesbezüglich dasteht, hat sich Jäggi vor einiger Zeit dazu entschieden, am Digital Checkup der Handelskammer beider Basel teilzunehmen. Dieser hat Spuren hinterlassen: «Wir haben uns einige Ziele gesetzt», betont Jäggi. So soll die Firma zum Beispiel bis Ende 2021 komplett papierlos sein. Ein zweites grosses Projekt hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten in Angriff genommen. Nach dem Vorbild der eingangs erwähnten Auto-Software, tüftelt das Arlesheimer Unternehmen derzeit an der «intelligenten Türe». Das Vorhaben findet im Zusammenhang mit einem Digital Project statt, welches die Jäggi AG mit Unterstützung der Handelskammer beider Basel sowie der Digitalagentur Blackdot GmbH umsetzt.
Prompte Service-Meldungen, optimierte Qualitätssicherung
Da sich das Projekt derzeit noch in der Entwicklungs- und Umsetzungsphase befindet, will Guido Jäggi bewusst noch nicht zu viel verraten. «Grundsätzlich geht es darum, unsere Türsysteme intelligenter zu machen, was bereits bei der Planung und Montage anfängt. Damit setzen wir neue Qualitätsstandards und garantieren auch nach Übergabe eines Projekts eine langfristige Qualitätssicherung.» Wenn sich zum Beispiel eine Brandschutztür nicht mehr richtig schliessen lässt, soll der Nutzer auf einfache Weise via Service-App eine Meldung an die Spezialisten der Jäggi AG absetzen können. Von Bedeutung könne die intelligente «Jäggi-Türe» auch sein, wenn es in einer Liegenschaft zu einem Brandereignis oder einem anderen Zwischenfall kommt. «Durch eine umfassende digitale Dokumentation wird sich in Zukunft auf effiziente Weise überprüfen lassen, ob die Brandschutz- oder Sicherheitstüren korrekt in Betrieb waren und gewartet wurden», sagt Jäggi. Auch Eintrittsberechtigungen – zum Beispiel für autorisierte Mitarbeitende oder den Pöstler – sollen in Zukunft via App gesteuert und kontrolliert werden können.
Von der Idee über das Konzept bis zur Umsetzung – das «Digital Project» der Handelskammer beider Basel macht es möglich.
Digitalisierung ist Chefsache
Nach diversen Testläufen über die Sommermonate soll das neue System noch diesen Herbst lanciert werden. Obwohl das Digital Project die Jäggi AG nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostet, würde sich Guido Jäggi sofort wieder zu diesem Schritt entscheiden. Auch in Zukunft will und wird sich Guido Jäggi mit der Weiterentwicklung seiner Firma und damit auch mit der Digitalisierung befassen. Damit dies möglich ist, hat Jäggi in den vergangenen Jahren bewusst einen Geschäftsführer und einen Programmierer rekrutiert, damit er sich primär mit der digitalen Transformation beschäftigen kann. Unternehmer Jäggi ist überzeugt: «Diese Investitionen kosten uns zwar einiges, lohnen sich aber auf lange Sicht», betont Guido Jäggi. Nebst seinem Unternehmen sollen vor allem auch die Kunden von den Innovationen profitieren: «Sie werden in Zukunft lange Freude an ihren sicheren und innovativen Türelementen haben.»